Kann ich einen künstlichen Weihnachtsbaum im Freien aufstellen?
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Ein künstlicher Weihnachtsbaum bringt viele Vorteile mit sich: kein Nadeln, keine Entsorgung und eine immer gleichbleibend schöne Form – Jahr für Jahr. Doch manchmal stellt sich die Frage: Kann so ein Baum auch draußen stehen? Zum Beispiel im Garten, auf dem Balkon oder vor der Haustür? Die Antwort darauf ist: nur bedingt – und meist nicht empfehlenswert.
Woraus besteht ein künstlicher Weihnachtsbaum?
Ein hochwertiger künstlicher Weihnachtsbaum besteht oft aus Spritzguss-Kunststoff (PE), der den natürlichen Nadeln besonders ähnlich sieht, sowie aus einem Metallgestänge, das für Stabilität sorgt. Diese Materialien sind langlebig – aber nur unter den richtigen Bedingungen.
Denn, obwohl Kunststoff wasserabweisend sein kann, ist das nicht gleichbedeutend mit wetterfest. Und auch Metall ist nicht automatisch rostfrei. Was im Wohnzimmer über Jahre makellos aussieht, kann unter freiem Himmel schnell unansehnlich werden.
Warum Regen, Schnee und Feuchtigkeit problematisch sind
Ein künstlicher Weihnachtsbaum ist für den Innenbereich gemacht. Schon kurze Zeit im Freien, etwa bei Regen oder Frost, kann zu sichtbaren Schäden führen:
- Feuchtigkeit zieht ins Material – besonders an Verbindungsstellen und im Inneren. Das kann zu Rost und Schimmel führen.
- Die Zweige verformen sich, wenn sie feucht werden und wieder trocknen – der Baum verliert seine schöne Form.
- Farben bleichen aus, wenn UV-Strahlung direkt auf den Kunststoff trifft. Nach einem Winter kann ein sattes Grün stumpf oder gräulich wirken.
- Verschleiß steigt stark an – was drinnen 10 Jahre hält, kann draußen nach 1–2 Saisons unbrauchbar sein.
Diese Faktoren bedeuten: Wer einen hochwertigen künstlichen Weihnachtsbaum besitzt und ihn lange nutzen möchte, sollte ihn besser nicht ungeschützt draußen aufstellen.
Kurze Nutzung draußen – unter bestimmten Bedingungen
Natürlich gibt es Möglichkeiten, den Baum für besondere Anlässe kurzzeitig im Außenbereich zu nutzen – etwa:
- auf einem überdachten Balkon,
- unter einem Vordach oder Carport,
- in einem Wintergarten mit Schutz vor Regen.
Wichtig ist dabei: kein direkter Regen, keine stehende Nässe am Boden und trockene Lagerung danach. Der Baum sollte nach der Nutzung vollständig trocknen, bevor er eingelagert wird. Nur so bleibt das Material intakt und schimmelfrei.
Tipp: Transporttasche statt Karton
Gerade bei hochwertigen Modellen gibt es passende Aufbewahrungstaschen. Diese schützen den Baum besser als der Originalkarton, lassen Luftzirkulation zu und verhindern Feuchtigkeitsschäden. Aber auch hier gilt: nur ein komplett trockener Baum darf eingelagert werden.
Gibt es spezielle künstliche Weihnachtsbäume für draußen?
Ja, es gibt sogenannte Outdoor-Kunstbäume, die für den Dauereinsatz im Freien gedacht sind. Diese bestehen meist aus besonders robustem Kunststoff, oft ohne feine Nadeldetails, dafür aber mit UV-beständigen Farben und rostfreiem Gestänge. Sie halten Feuchtigkeit und Frost besser stand – allerdings sind sie optisch oft weniger naturgetreu.
Wer also draußen dekorieren möchte, sollte auf diese speziellen Modelle zurückgreifen. Für einen herkömmlichen künstlichen Weihnachtsbaum aus Spritzguss gilt: Er gehört nach drinnen.
Fazit:
Ein künstlicher Weihnachtsbaum ist eine nachhaltige und schöne Lösung für das eigene Zuhause – drinnen. Für den Einsatz im Freien ist er nicht vorgesehen, da Witterungseinflüsse wie Regen, Schnee, Frost und UV-Strahlung die Lebensdauer erheblich verkürzen können. Auch wenn es verlockend ist, einen Baum vor die Tür oder in den Garten zu stellen, sollte man dies nur sehr kurzfristig und geschützt tun – oder sich bewusst für ein Outdoor-Modell entscheiden.